[Rezension] Bruderherz von Silke Nowak
Bruderherz | Silke Nowak | Viktoria Publishing | 373 Seiten | ISBN 978-1657107649 | ASIN B083HJGYPM | erschienen am15. Januar 2020 | 2,99€ E-Book | 12,90€ Taschenbuch |
Die beschauliche Gemeinde Schwandorf wird von einem verstörenden Mord erschüttert: Eine männliche Leiche wird am Straßenrand gefunden. Der Tote wurde mit einer sichelähnlichen Waffe entmannt. Grüße von Kronos, lautet die Nachricht, die den Ermittlern zu denken gibt: Wenn der erste Schnee fällt, kehre ich zurück. Die Tatwaffe findet sich unweit des Tatorts – auf dem Grab einer jungen Frau, die Jahre zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam. Josefine Miller, genannt Joy, zog vor Kurzem von Berlin aufs Land. Auf dem Anwesen der Alten Mühle führt sie das Leben einer Mutter und Hausfrau: Sie arbeitet in Teilzeit bei der Polizei, kümmert sich um Kind und Haushalt. Doch Colin Westheim, ein Kommissar mit legendärem Ruf, bezieht sie trotzdem in die Ermittlungen der Sonderkommission Kronos ein.
Zu den Verdächtigen gehören die beiden Söhne des Mordopfers. Es handelt sich um zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Julius ist Staranwalt in New York, Manuel hat das Down-Syndrom und lebt in einer betreuten Wohnstätte bei Schwandorf. Die Ermittlungen laufen erstaunlich gut. Der Täter wird nach wenigen Tagen gefasst. Doch ein ungutes Gefühl begleitet Joy bis zum Schluss.Ein Dorf, das schweigt.
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Ein Einsatzleiter, der ein dunkles Geheimnis verbirgt.
Zwei unterschiedliche Brüder, verbunden durch die Liebe zur Mutter. Und durch die Rache am Vater?
Silke Nowak, 1975 in Ravensburg geboren, lebte fast 20 Jahre in Berlin, wo sie Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität studierte. Es folgte eine Promotion in Germanistik über moderne Lyrik. Sie unterrichtete Literaturwissenschaft in Berlin und Chemnitz, arbeitete als Pressesprecherin und im Bereich der Neuen Medien.
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Der Klappentext von Bruderherz hatte mich neugierig gemacht. Allerdings waren über dem Buch verschiedene Meinungen zu lesen, so dass einige es gut fanden und andere hingegen wieder nicht. Diese Meinungen konnte ich ausblenden und bin ganz unvoreingenommen an das Buch heran gegangen.
Der Klappentext gibt euch schon einen ganz guten Einblick über Bruderherz, ohne das zu viel verraten wird. Daher erspare ich euch eine weitere eigene Zusammenfassung.
Die beiden Protagonisten konnten nicht unterschiedlicher sein. Da haben wir Josefine Miller, vor kurzem erst in ihre neue Heimat gezogen, auf der Flucht vor ihrem Ex-Mann. Eine Frau, welche mit Kind und ihrem Teilzeitjob wieder anfängt zu leben. Sie versucht aus dem jahrelangen Schatten ihres Ex zu treten.
Dann haben wir noch Colin Westheim, ein Kommissar, der härter nicht sein könnte. Er gab Josefine die Chance auf ihren Job und erkannte ihr Potenzial. Hier treffen bad Cop auf good Cop aufeinander.
Mit der Zeit wurde auch klar, warum Colin hier der bad Cop war. Man erhielt Einblicke in seine Gedanken. Man erlebte ihn, ebenso wie auch Josefine.
Beim lesen bin ich jedoch auf kleine Ungereimtheiten gestoßen. Gerade wenn es um das Alter des kleinen Sohns von Josefine ging. Hier tauchten zum teils unterschiedliche Angaben auf. Auch was der Umgang bzw. auch das Essen bei ihm anging, stellte ich etwas in Frage. Das sind so Punkte, die mich zu einem Stern Abzug brachten. Hier ist die Recherche über kleine Kinder nicht vollständig gewesen, so kam es in meinen Augen vor. Auch das mit dem Alter hätte nicht sein müssen.
Das Thema um den Kronos und dem Fall war allerdings für mich spannend, so dass ich über die Fehler hinweggelesen habe. Da ich mich mit dem Thema Kronos nicht auskenne, kann ich auch nicht sagen ob hier alles korrekt dargestellt wurde. Beim lesen kam es mir hingegen logisch vor.
Ansonsten war der Schreibstil gut lesbar. Da Bruderherz für mich spannend war, konnte ich es auch recht schnell lesen.
Auch wenn ich hier ein paar Punkte waren, die mich gestört haben, bin ich gespannt wie es im zweiten Band mit Josefine und Colin weitergehen wird und welche Geheimnisse zu Colin und vielleicht auch Josefine auftauchen werden.
Fazit:
Wenn euch kleinere Fehler nicht stören, dann kann ich das Buch Bruderherz empfehlen. Ich hatte es im Buddyread mit Sasses Reich der Bücher gelesen und wir haben uns gut über die Leseabschnitte ausgetauscht. Ich würde sagen das uns das Buch dennoch gefallen hatte.
Foto: eigene Aufnahme | Cover: © Viktoria Publishing