erstellt von A. G. Kunz
Hallo Sterne,
das erste Buch hat euch Saskia bereits vorgestellt. Bei mir bekommt ihr jetzt ein weiteres aus der Feder von Andrea.
Und zwar „4 Herzen für Paul“.
Hier für euch der Klappentext zum Buch:
Die romantisch veranlagte und introvertierte Larissa arbeitet in der Firma ihrer Eltern und teilt ihr Singledasein mit ihren besten Freundinnen Laura und Luise. Während Luise offen für alles ist und nichts anbrennen lässt, ist Laura bodenständig und philosophiert gerne. Die drei unterschiedlichen Frauen, die kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag stehen und sich einen festen Partner wünschen, verlieben sich ausgerechnet in denselben Mann, in Paul, einen Veganer.
Na was sagt ihr?
Ihr wollt weitere Daten vom Buch? Gerne, bekommt ihr. Damit auch das Cover, das sich vor ein paar Tagen geändert hat.
Cover: Andrea Froh
Titel: 4 Herzen für Paul
Autor: Andrea Froh
Seiten: 250
ASIN: B016DFON6C
Verlag: Selfpublishing
erschienen am: 8 Oktober 2015
Preis: 0,99€
Und wenn ihr jetzt noch nicht genug habt, dann hab ich hier noch eine Leseprobe für euch.
Mein Name ist Larissa Vanessa Lingenbach. Meine Mutter ist ein großer Fan von Vanessa Redgrave, einer berühmten, älteren Schauspielerin, von der ich bisher keinen Film gesehen habe. Dank ihrer Existenz erhielt ich meinen zweiten Vornamen. Vater hatte als kleiner Bub eine Freundin, mit der er täglich seine Zeit verbrachte und viel Blödsinn anstellte; sie trug den Namen Larissa und starb mit sechzehn Jahren bei einem Verkehrsunfall. Das Einzige, was Vater für sie tun konnte, war, mir den Namen seiner verstorbenen Freundin zu geben, deren Tod ihn damals stark erschüttert hatte, so dass er versuchte, den schweren Verlust durch Alkoholkonsum zu kompensieren. Aber da Vater überhaupt keinen Tropfen abkonnte, ließ er es schnell bleiben mit dem Alkohol und konzentrierte sich auf seine Lehre in Großvaters Firma. Trotz meines schönen Doppelnamens nennen mich die meisten nur Lara, was ich eigentlich schade finde, denn die Kurzform erinnert mich an den Namen eines bunten Vogels, der sprechen kann.
Ich stehe kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag und lebe alleine. Eigentlich wollte ich mit achtzehn Jahren bereits verheiratet sein und süße Babys an meiner Brust nähren, aber ich bin äußerst zurückhaltend und nicht der Typ Frau, dem die Männer hinterherlaufen, weil sie äußerst attraktiv oder begehrenswert ist. Es gab bisher zwei Männer in meinem Leben, aber die liebte ich nicht richtig, was ich erst nach einer paar Wochen feststellte. Es fehlte das Feuer und die Leidenschaft, die eine Liebe meiner Meinung nach haben muss. Seit über zwölf Jahren warte ich bereits geduldig auf den Gefährten, der für mich vorgesehen ist, mit dem ich in ein kleines Häuschen ziehen und mehrere Kinder großziehen werde.
Nach dem Abitur begann ich eine Ausbildung im Betrieb meiner Eltern, da ich zu bequem gewesen bin, Bewerbungen zu schreiben und es der große Wunsch meines Vaters gewesen ist, dass ich in seine Firma einsteige. Vater hatte die Sanitär- und Heizungsfirma wiederum von seinem Vater übernommen, der kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag an einem akuten Herzinfarkt gestorben ist. Unglücklicherweise bin ich es gewesen, die den toten Großvater gefunden hatte. Reglos hatte mein Opa in seinem Büro gelegen, unter einem großen Ficus benjamina, den er stets gut gepflegt hatte und der bereits bis an die Decke ragte. Seine Augen und sein Mund waren weit aufgerissen und ich wusste sofort, dass er sich ins Himmelreich verabschiedet hatte. Zunächst staunte ich nur, bis ich schließlich hysterisch schrie und mein Vater zu mir eilte. Er drehte meinen Kopf sofort von dem Toten weg und drückte ihn an seinen Bauch, der damals noch nicht dick gewesen ist. Wir heulten beide entsetzlich, da Großvater ein guter Mann gewesen ist und mir immer Smarties gekauft hatte.
Meine Mutter ist vermutlich die einzige Heizungsmonteurin weit und breit. Sie verliebte sich als blutjunge Auszubildende passenderweise in ihren Chef, meinen Vater, der von der taffen Frau sehr angetan gewesen ist, die wirklich etwas von ihrem Handwerk versteht und jede kränkelnde Heizung wieder in Gang bekommt. Unser Betrieb ist mit achtzehn Angestellten recht groß. Wir können uns vor Aufträgen kaum retten, so dass wir alle viel zu tun haben und Überstunden schieben. Ich schmeiße das Büro mit Mia und Marlene, die ich selbst einstellen durfte. Meine Arbeit macht mir Spaß, auch wenn mich manchmal der Gedanke überfällt, dass es nicht sein kann, dass ich in diesem Büro verwelken werde. Doch mein Job ist krisensicher und ich bin meine eigene Herrin, was ein großer Vorteil ist.
Meine kleine Schwester, Jette, ist eine Nachzüglerin gewesen. Ich vermute, dass sie nicht geplant gewesen ist, denn sie wurde zwölf Jahre nach meiner leichten Geburt durch einen Kaiserschnitt als Frühchen aus dem erschöpften Körper meiner Mutter geholt. Sie blieb ihr ganzes Leben lang ein zartes Wesen, das alle liebten, außer mir, denn ich war schrecklich eifersüchtig und neidisch auf das kleine, zerbrechliche Kind, dem alle ihre Aufmerksamkeit schenkten, während ich am Rande schmollte und Jette Böses wünschte. Ich hingegen war der kleine Pummel, dem man an den Pausbacken zog und Bonbons zusteckte, die sich bereits im Kindesalter auf meine Hüften setzten. Jette wurde gefördert und verwöhnt, da sie Talent besaß, auf das ich ebenfalls neidisch gewesen bin. Früh erkannte man, dass Jette alle Voraussetzungen für eine hervorragende Ballerina besaß. Beinahe jeden Nachmittag verbrachte sie in der nahegelegenen Großstadt, in einer berühmten Ballettschule und entwickelte sich dort, unter den Fittichen des großen Meisters, zu einer begnadeten Tänzerin, die zudem noch wunderschön wurde. Heute tanzt meine Schwester auf den großen Bühnen dieser Welt und wir bekommen sie kaum noch zu sehen. Meine Eltern sind unendlich stolz auf ihre begnadete Jette, neben der ich blass und blöd erscheine. Das einzige, was sich meine Eltern von mir erhoffen sind Enkelkinder. Ständig kommen Sprüche, die mich verletzen und nerven, aber ich versuche ruhig zu bleiben und lächle die verletzenden Kommentare einfach fort.
In der Nähe unserer Firma hat mein Vater vor ein paar Jahren ein Mehrfamilienhaus gebaut, in dem ich eine eigene Wohnung besitze, die sicherlich mit dem modernsten Bad bestückt ist, das es in unserem Ort gibt. Da Vater sozusagen an der Quelle sitzt, hat er das neueste, was es auf dem Markt gab, in meine Nasszelle einbauen lassen. Ich besitze ein Whirlpool und eine Dusche, die mich von allen Seiten nass macht und massiert; zudem noch eine Mini-Sauna, in der zur Not auch noch mein zukünftiger Partner Platz findet. Ich halte mich gerne in meinem Bad auf und träume oftmals, dass ich mit einem netten Mann im Whirlpool liege und ein Glas Sekt schlürfe.
Damit Sie sich ein Bild von mir machen können, versuche ich mich kurz zu beschreiben. Ich bin exakt einen Meter und siebzig Zentimeter groß, trage Schuhgröße 38 und Kleidergröße 36; nach Weihnachten auch manchmal 38. Aus meinem Gesicht strahlen zwei blaue Augen, die sehr groß sind und die ich mit einem hellblauen Lidschatten betone, was meine Mutter schrecklich findet. Auf meiner Nase befindet sich ein kleiner Höcker, der mich seit meinem zehnten Jahr gestört hat, bis mir ein fremder Mann auf der Straße mit vierzehn Jahren sagte, wie wunderschön er meine Nase findet. Er meinte, dass ich eine Kleopatra Nase hätte. Ich habe Kleopatra sofort in dem alten Lexikon meiner Eltern gesucht und konnte de facto eine gewisse Ähnlichkeit unserer Nasen feststellen. Seitdem bin ich sogar ein wenig stolz auf meine Nase und trage sie mit viel mehr Selbstbewusstsein, da sie etwas Besonderes ist. Meine Haare sind schulterlang und gerade blond gefärbt. Davor war ich kastanienbraun, was nicht zu meinen Augen passte. Mein Kleidungsstil ist konservativ, klassisch. Ich würde gerne mein Outfit ändern, aber habe dafür kein Händchen und bräuchte eine Styling-Beraterin, die ich mir irgendwann mal gönnen werde. Mein Mund ist, wie ich finde, das Schönste in meinem Gesicht, denn ich besitze einen wohlgeformten Schmollmund, den ich mit einem dezenten Rot schminke. Vom Charakter her bin ich äußerst zurückhaltend, hilfsbereit und korrekt. Ich gehe ungern ein Risiko ein uns sichere mich gerne ab. Meine große Leidenschaft ist das Lesen und Gucken von Liebesromanen, über das sich meine Eltern lustig machen. Sie meinen, dass ich nicht nur Liebesgeschichten lesen, sondern selbst welche erleben sollte. Aber die Liebe im wahren Leben kann nie so schön, so leidenschaftlich sein, wie in den Büchern, die ich verschlinge. Derart viel Leidenschaft und Romantik, wie in Büchern oder Filmen die Herzen der Leser berühren, wird es im realen Leben kaum geben oder haben Sie eine unbeschreiblich romantische Liebe erlebt? Wenn ja, dann schreiben Sie mir bitte!
Meine zweite Leidenschaft ist das Sammeln von Spieluhren. In meinem Wohnzimmer stehen zwei große Vitrinen, die dicht gefüllt sind mit diesem verzückten Spielzeug. Wenn ich traurig bin oder mich einsam fühle, hole ich eine Spieluhr aus dem Schrank, ziehe sie auf, höre der schönen Melodie zu und betrachte das hübsche Stück gedankenverloren. Wenn man mich fragen würde, ob ich glücklich bin, würde ich kurz überlegen und zögerlich „ja“ sagen, denn ich muss von meinen äußeren Umständen her glücklich sein, schließlich habe ich einen festen Job, eine nette Wohnung und bin gesund. Was mir fehlt zum großen Glück ist jedoch ein Mann, der etwas Besonderes sein muss. Ich habe ein Bild von meinem Prinzen im Kopf, das nicht vergleichbar ist mit den Männern, denen ich täglich begegne. Mein gedachter Mann ist anders als die Männer, die ich kenne, da er vor Charme, Humor und Sanftheit strahlt wie ein Diamant zwischen Kieselsteinen. Ich werde vermutlich mein restliches Leben diesem Bild hinterherjagen und unglücklich bleiben oder ich muss große Kompromisse eingehen, die mich nicht restlos zufriedenstellen werden, aber immerhin mein Alleinsein beenden.
Was mich im Leben sehr glücklich macht, sind meine Freundinnen Laura und Luise, die ich seit der 5. Klasse kenne. Wir sind beste Freundinnen und treffen uns mehrmals in der Woche. Uns vereint dasselbe Schicksal, denn wir sind alle drei ledig und kinderlos. Unsere Klassenkameraden sind beinahe alle unter der Haube und bereits Eltern von süßen Kindern, die unseren Ort beleben und die Kindergärten und Schulen füllen. Wir sind neun Jahre auf demselben Gymnasium gewesen und haben uns gegenseitig unterstützt und motiviert, so dass auch Luise, dank unserer Hilfe, ihren Abschluss schaffte. Ich war von uns Dreien immer die Beste in allen Fächern und gab meinen Freundinnen gerne Nachhilfe, da ich im Gegenzug von ihnen Süßigkeiten bekam, die mich mit den Jahren dick machten.
Laura, die bodenständige, die gerne philosophiert, besitzt ein florierendes Café, das sie im Friesenstil mit hellblauen Möbeln und weißen, gestickten Gardinen eingerichtet hat. Lauras Eltern sind vor sieben Jahren bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Seitdem hat sie die ehemalige Kneipe ihrer Eltern umgebaut und ein gut gehendes Café daraus gezaubert, was ich ihr gar nicht zugetraut hätte, denn Laura hat Deutsch studiert und wollte Lehrerin an unserer alten Grundschule werden. Doch kurz vor dem Abschluss ihres Studiums ereilte meine Freundin das grauenhafte Schicksal und die Vollwaise entschloss sich, ohne lange zu überlegen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, obwohl Luise und ich ihr davon abrieten.
Laura wohnt in dem alten Bungalow ihrer Eltern, der viel zu groß für sie ist, aber sie will dort bleiben, obwohl sie dort alles an ihre Eltern erinnert. Geblieben ist ihr nur ihre demente Oma, die sie vor zwei Monaten in ein Pflegeheim bringen musste, was Laura sehr schwerfiel. Jeden Tag besucht sie Oma Inge im Heim, in dem sie überwiegend gut betreut wird. Ich bewundere Laura dafür, dass sie das Café alleine meistert und sich rührend um ihre Oma kümmert. Eigentlich hätte sie kaum Zeit für einen Mann, aber wünscht sich dennoch einen, der sie unterstützt und ihr viel Liebe schenkt. Laura ist etwas pummelig, besitzt ein hübsches Gesicht, mit einer kleinen Stupsnase und braunen Augen, um die ich sie beneide. Sie hat braune, kurze Locken und kleidet sich meist in mausgrau oder schwarz. Sie ist die kleinste von uns; ist bescheiden und ruhig.
Die Dritte in unserem Bunde ist Luise, die nach zehn Jahren noch immer nicht ihre berufliche Berufung gefunden hat. Sie hat mehrere Ausbildungen abgebrochen, zwei Studiengänge getestet und jobbt seit ein paar Monaten in einem Outlet-Center als Verkäuferin in einem Klamotten Laden. Sie ist der Hippie in unserer Mädels Clique. Luise läuft herum wie ein Paradiesvogel; raucht, trinkt gerne und sieht alles locker. Sie ist dürr und hat echte, rote Haare, die lockig sind und ihr schwer über die Schultern fallen. Sommersprossen zieren ihr zartes, blasses Gesicht, die ich wunderschön finde, da sie ein seltener Anblick und damit etwas Besonderes sind. Mittlerweile hat Luise sich mit ihren Sommersprossen arrangiert und versucht sie nicht mehr mit Natron oder Zitronensaft zu bleichen. Luise hatte von uns die meisten Beziehungen und ist auch jederzeit für einen One-Night-Stand bereit, was für mich und Laura überhaupt nicht in Frage kommen würde. Luise hat sich vor ein paar Jahren mit ihren Eltern überworfen, da sie mit einem Typen, den sie von einem Spanien Trip mitgebracht hat, im Keller ihres Elternhauses komisches Zeug geraucht hat. Das Schlimme war, dass der Typ nach dem Kiffen dachte, dass er sich im Urwald befinden würde und ein offenes Feuer im Partykeller entzündete, das schnell außer Kontrolle geriet. Zum Glück hatte Luises Vater, als Feuerwehrmann, überall Rauchmelder an der Decke kleben, deren entsetzlicher Lärm die Eltern brutal aus dem Bett riss. Der Vater konnte mit zwei Feuerlöschern das Schlimmste verhindern. Luises Eltern machten nach diesem Vorfall kurzen Prozess und setzten beide vor die Tür, was ich herzlos fand, denn es war immerhin ihr eigenes Kind, dass sie, ohne Mitleid zu haben, auf die kalte Straße setzten. Ich nahm die Obdachlosen auf, da ich gerade meine erste, eigene Wohnung bezogen hatte. Doch es ging nicht lange gut mit uns und auch ich musste Luise vor die Tür setzen, was sie mir nicht übel nahm, denn ich gab ihr den Schlüssel zu unserem Ferienhaus, das kaum noch genutzt wurde. Luises Typ verabschiedete sich schnell wieder nach Spanien, da es ihm im Oktober in Deutschland vielleicht zu kalt wurde oder weil ihn Luises Dialoge zu sehr strapazierten. Meine Freundin jobbte sich danach durch verschiedene Firmen und konnte sich eine kleine, eigene Bude leisten, die sich in meiner Nähe befindet. Wir drei Freundinnen leben in einem beschaulichen Ort, der an der Elbe liegt, beinahe 30.000 Einwohner zählt und sich vor den Toren Hamburgs befindet.
Doch damit noch nicht genug für heute. Gegen 14 Uhr stellt euch
Saskia noch ein weiteres Buch vor.