[Rezension] In medias res: Schuld ist nicht verhandelbar von H.C. Scherf
In medias res: Schuld ist nicht verhandelbar | H.C. Scherf | Selfpublishing | 252 Seiten | ISBN 978-3754342350 | ASIN B09GW6TRJX | erschienen am 22. Oktober 2021 | 3,49€ E-Book | 9,99€ Taschenbuch |
In medias res ist sicher für jeden etwas der gerne Thriller liest und mit dem Trigger Mobbing umgehen kann.
„Wer nach Rache strebt, hält seine eigenen Wunden offen.“ (Sir Francis Bacon, *1561)
Als Ellen Fontana die Quälereien der eigenen Mutter und später die Attacken der Mitschüler ertragen musste, war es prägend für ihr gesamtes weiteres Leben. Die emotionalen Schäden schienen irreparabel. Erst die selbstlose Fürsorge eines Mannes, der sich ihrer annahm, ließ zumindest die Hoffnung auf Heilung der Seele aufkeimen.
Jemand in Ellens Umfeld glaubt, erlittenes Unrecht aufarbeiten zu müssen. Dazu bedient sich der Täter absolut unkonventioneller Methoden. Der Rachefeldzug erscheint unerbittlich, da Mobbing-Attacken einer Mädchenclique sich auch gegen ein weiteres Opfer richteten und fatale Folgen hervorriefen.
Schuldbewältigung und Rache beherrschen das Geschehen und werfen die Frage auf, wie weit Sühnegedanken gehen dürfen.
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Der Autor wurde 1948 in Essen/Germany geboren und erlernte einst das ehrbare Schriftsetzer-Handwerk. Eine verantwortungsvolle Führungsaufgabe innerhalb eines Großverlages erlaubte es zeitlich nicht, sich dem Schreiben widmen zu können. Erst mit dem Eintritt in den Ruhestand veröffentlichte H.C. Scherf 2015 seine ersten Bücher.
Bücher sind Träume und Visionen, die der Autor in Worte gekleidet hat. Sie sollen erreichen, dass Leser oder Leserinnen sich in eine Geschichte hineingezogen fühlen. Erst wenn sie mit den Protagonisten leiden, den Schmerz, die Freude fast körperlich fühlen können, dann hat das Buch einen Level erreicht, der es einzigartig machen kann. Genau das versucht der Autor zu erreichen.
Lesen ist eine Sache – Spannung fühlen ist das Optimum. Immer schwingt in den Romanen die Nähe zur Realität mit, was den Büchern trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – eine eigene Magie verleiht.
Auszug von amazon.de
In Media Res war mein erstes Buch des Autors. Daher war mein sein Schreibstil bis dato auch noch nicht bekannt. Der Klappentext klang ganz interessant, so dass ich gespannt auf die Geschichte war.
Mit Beginn des Buches lernen wir ein Teil der Protagonisten in jungen Jahren kennen. Sie gehören zu einer Mädchenclique. Das diese nicht immer einfach sind, könnt ihr euch da sicher auch vorstellen.
Es erfolgte dann ein Zeitsprung und die Story nahm dann ihren Lauf. Wir treffen auf Altbekannte und bei manch einer Person habe ich mich dann gefragt wer sie ist. Wo sie dazu gehört in dieser Geschichte.
In medias res wird aus verschiedenen Sichten erzählt, so das man als Leser verschiedene Einblicke erhält. Es war zum Teil spannend aber auch verstörend. Falschaussagen und Mobbing sind einige Themen die hier aufgetan werden und von dem Autor gut eingearbeitet wurden. Hier wird auch klar, welchen Schaden so etwas ausrichten kann.
Ich habe letztendlich ein Stern abgezogen da mir das Ende zu abrupt und einfach zu schnell kam. Das hatte mich ein wenig enttäuscht.
Das Buch ließ sich für mich gut und flüssig lesen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und waren so gestaltet das man erkannte, von wem man hier gerade etwas gelesen hatte.
Alles in allem hat mir die Geschichte, welche der Autor hier erschaffen hat, gefallen und ich hatte spannende Lesestunden damit. In medias res ist sicher für jeden etwas der gerne Thriller liest und mit dem Trigger Mobbing umgehen kann.
Foto: eigene Aufnahme | © Cover H.C. Scherf